Ich habe das nicht verdient – Wie das Hochstapler Syndrom uns klein hält

In Wahrheit bin ich nicht genug – Hochstapler Syndrom

eine Frau leidet am Hochstapler Syndrom„Meine größte Angst ist, dass jemand hinter den Vorhang schauen und dabei feststellen könnte, dass ich all das nicht verdient habe. Wenn jemand erkennt wie ich wirklich bin, wird alles, was mein Leben ausmacht den Bach runtergehen. Wer will schon jemanden an seiner Seite, der vorgibt großartig zu sein, während er eigentlich ein mickriges Würmchen ist, das immer nur Glück hatte.“

Als Mariella bei unserer ersten Sitzung dieses Geständnis von sich gab, wusste ich sofort, dass es sich dabei um einen in der Psychologie als Hochstapler Syndrom bezeichneten Zustand handelt. Menschen, die davon betroffen sind, haben das Gefühl von niemandem mehr geliebt zu werden, wenn herauskommt wie sie wirklich sind. Sie glauben hinter ihrer Fassade mangelhaft und jämmerlich zu sein und in ihrem Leben bisher einfach nur Glück gehabt zu haben.

Hochstapler Syndrom: Das Gefühl ein Versager zu sein

Nachdem ich Mariella mit unterschiedlichen Tipps aus dem Mentaltraining weiterhelfen konnte, recherchierte ich zu diesem Thema dennoch weiter und fand heraus, dass sehr viele von uns von diesem Syndrom im unterschiedlichen Ausmaß betroffen sind. Im heutigen Beitrag schauen wir uns daher an wie dieses Syndrom zustande kommt und wie wir uns Schritt für Schritt von den quälenden Zweifeln befreien können.

Anzeichen für das Hochstapler Syndrom

  • Das Gefühl: Ich habe das alles nicht verdient
  • Große Verunsicherung und tägliche Selbstzweifel
  • Die ständige Angst, Aufgaben nicht bewältigen zu können
  • Der Gedanke: Irgendwann fliegt auf, dass ich nichts kann
  • Der Gedanke: Irgendwann fliegt auf, wie ich wirklich bin
  • Die Angst sowie man wirklich ist, nicht zu genügen
  • Perfektionismus als Instrument um die eigenen Mankos zu verbergen
  • Ein niedriges Selbstwertgefühl
  • Die Angst von Menschen verlassen zu werden, wenn diese herausfinden, wer man wirklich ist

Wie kommt das Hochstapler Syndrom zustande

Eine klare Ursache dafür ist nur schwer zu ergründen. Auf der einen Seite geht die Psychologie davon aus, dass Kinder die zu häufig gelobt wurden und dann in der Schule festgestellten, dass sie gar nicht so gut sind wie ihre Eltern ihnen vorgaben zu sein, später als Erwachsene das Hochstapler Syndrom entwickeln. Auf der anderen Seite kann auch ein sehr leistungsorientiertes Elternhaus, das vermittelt das Kind wird nur dann geliebt, wenn es etwas leistet, der Nährboden dafür sein.

Unabhängig davon wodurch das Hochstapler Syndrom zustande kommt, ist klar, dass ein niedriges Selbstwertgefühl dafür verantwortlich ist, dass es weiter bestehen bleibt.

Die Auswirkungen des Syndroms

1. Selbstsabotage

Menschen die von massiven Selbstzweifeln bzw. dem Hochstapler-Syndrom betroffen sind, neigen dazu, sich selbst zu sabotieren. Eine innere Stimme sagt ihnen permanent, du bist nicht gut genug. Unbewusst versuchen Sie dann dieser gerecht zu werden und handeln entsprechend, sodass ihr Glaube unzureichend oder gar eine Mogelpackung zu sein, bestätigt wird.

2. Immer 120% geben

Eine Frau boxt - Härt sich selbst gegenüber - Hochstapler SyndromEine weitere Auswirkung kann sein, dass man permanent über seine Grenzen geht. Man versucht seine Mankos, von denen man glaubt, dass sie existieren durch besonderen Fleiß und massiver Härte sich selbst gegenüber zu kompensieren. Stress oder gar ein Burnout kann die Folge sein

3. Die Angst davor entlarvt zu werden

Am meisten quält die Betroffen die Angst davor, dass jemand entdeckt, wer und wie sie in Wirklichkeit sind. Für sie ist klar, dass niemand sie dann mehrt wertschätzen oder mögen würde. Diese Angst stellt eine brutale Einschränkung der Lebensqualität dar.

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4 Schritte Plan zur Auflösung des Hochstapler Syndroms

  1. Bewusstwerdung: Durch das Erkennen des Syndroms fällt ein erster schwerer Stein vom Betroffenen ab. Denn dadurch wird einem bewusst, dass man a) nicht alleine damit ist und b) entsteht die Idee, dass all die Zweifel, die man über sich selbst hegt, eventuell doch nicht der Wahrheit entsprechen.
  2. Ziele und Erfolge: Nun ist es wesentlich, genau dafür Beweise zu sammeln. Man kann sich zum Beispiel überlegen, welche Ziele man sich bereits gesetzt und in Folge erreicht hat. Dadurch wird klar erkennbar, dass vieles eben kein Zufall sondern ein selbst erarbeiteter Erfolg war.
  3. Erfolge festhalten: Im Alltag kann ein Erfolgstagebuch helfen. Hier hält man große aber vor allem auch kleine Erfolge, die gerne übersehen werden und den Selbstwert ebenso nähren können, fest. Nach etwa 21 Tagen machen sich erste positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein bemerkbar.
  4. Selbstlob: Was den meisten von uns in der Kindheit untersagt wurde, sollte man sich als Erwachsener wieder aneignen. Regelmäßiges Selbstlob. Sich im Alltag immer wieder auf die Schulter zu klopfen, motiviert nicht nur, sondern nährt auch den Selbstwert.

Diese Schritte dienen dir vor allem dazu den Verstand auf deine Seite zu holen. Die Gefühlsebene ist nochmals eine andere Sache. Es braucht Zeit und liebevolle Geduld bis die Botschaften tief im Unterbewusstsein ankommen. Regelmäßige Meditationen, energische oder psychotherapeutische Arbeit können hier Sinn machen.

Du bist immer genug!

Mein Impuls zum Abschluss: Lass deine Angst los indem du selbst den Vorhang aufmachst und dich zeigst. Vertraue dich jemanden an und erfahre, dass du genauso wie du bist, liebenswert bist. Ein vollkommenes Geschöpf der Natur. Ein Unikat. Ein Geschenk für diese Welt.

Wenn du genau das verstehen und von tiefstem Herzen fühlen willst, ist vielleicht mein Herzensprojekt, der Selbstliebe-Lehrgang etwas für dich. HIER gibt es mehr Infos dazu.

Herzlichst, deine Melanie

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2 Kommentare

  1. Genauso sehe ich das in meiner Praxis auch! Ein Phänomen das weit mehr Frauen als Männer betrifft und sehr hartnäckig ist.

    Danke für den Blogbeitrag und die vielen Übungen!

Kommentare sind geschlossen.