Wieso Akzeptanz das Sprungbrett in ein befreites Leben ist

Akzeptanz: Dein Sprungbrett in die Freiheit

„Nur wenn du akzeptierst, wirst du frei,“ höre ich mich selbst altklug sagen während meine Freundin Sandra vehement den Kopf schüttelt. Eineinhalb Jahre ist es her seit sie den Anruf der Geliebten ihres Mannes in Empfang genommen hat. Einer der brutalsten Momente ihres Lebens wie sie ihn selbst beschreibt. Und obwohl sich Sandra dazu entschieden hat mit ihrem Mann Frank zusammen zu bleiben nachdem dieser die Affäre beendet hat und seither täglich versucht seinen Fehler wieder gut zu machen, kann Sandra nicht vergessen.

Akzeptanz hilft der traurigen Frau sich zu befreien.„Es geht auch nicht darum, dass du vergisst, was geschehen ist,“ sage ich liebevoll, weil ich den Schmerz in Sandras Augen erblicke. „Es geht darum, dass es dir wieder besser geht. Indem du die Vergangenheit nicht akzeptierst, hältst du diesen Schmerz gefangen. Wir können nur loslassen, was wir zuvor angenommen haben.“

Annehmen was ist – in verschiedenen Bereichen

Ganz egal, was uns widerfahren ist oder auch noch aktuell widerfährt, Akzeptanz ist das einzige Sprungbrett zurück in ein befreites Leben. Dabei kann es sich um das Akzeptieren

  • einer Krankheit, eines körperlichen Mankos oder Schmerzes
  • von schlimmen Erlebnissen in der Vergangenheit
  • eines Umstandes, den man massiv ablehnt
  • einer Person, die wir nicht ändern können
  • des eigenen Körpers
  • der eigenen Schwächen

und viele andere Dinge handeln. Nichts davon kann besser werden, solange wir nicht angenommen haben was ist.

Akzeptanz als Heilmittel

Ich selbst habe mich lange Zeit dagegen gesträubt meine Krankheit zu akzeptieren. Ich wollte nichts mehr als mein altes Leben zurück. Ich hasste diesen erbärmlichen körperlichen Zustand, den ich monate- beinahe jahrelang ertragen musste. Zig Therapien und Ärzte konnten mir nicht helfen. Schließlich probierte ich es mit Mentaltraining und mein erster Schritt war, meinen körperlichen Schmerz zu akzeptieren. Ich behaupte nicht, dass es einfach war. Wohl aber war es der bedeutendste Schritt, um wieder frei und glücklich leben zu können.

Warum und wie Akzeptanz uns hilft

Ich versuche das anhand eines anschaulichen Beispieles zu erklären. Als ich neun Jahre alt war, wünschte ich mir nichts mehr als ein bestimmtes Puppenhaus. Leider war dieses am Markt nicht mehr erhältlich. Meine Eltern versuchten alles und so erstanden sie am Flohmarkt genau das Puppenhaus, das ich haben wollte. Bloß war dieses schon heruntergekommen und teilweise kaputt. Als ich es sah, begann ich zu heulen und sagte: „Ich will es nicht. Gebt es wieder weg.“

Futsch war das Puppenhaus und ich unendlich traurig. Ich wollte eine neuere und schönere Version aber diese war nirgendwo zu finden. Ich grämte mich wochenlang bis ich mich schließlich dazu entschied das Puppenhaus, das meine Eltern glücklicherweise im Keller verstaut hatten, doch anzunehmen. Gemeinsam erneuerten wir das Teil. Wir reparierten, bastelten und bemalten es sogar. Es wurde das schönste Puppenhaus, das ich je gesehen habe. Ich liebte es und wollte es um nichts auf der Welt tauschen.

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Nur durch Akzeptanz kann positive Veränderung entstehen

Egal, ob es darum geht, etwas loslassen zu wollen wie in Sandras Fall oder etwas zu verändern – nichts davon ist möglich ohne Akzeptanz. Was wir nicht annehmen und haben, können wir nämlich auch nicht verändern.

Aber wie gelingt das in der Praxis?

1. Einstiegsmantra

Wie schon erwähnt, gibt es leichtere Aufgaben, daher ist anfangs vor allem liebevolle Geduld gefragt. Mir hat bei meiner Krankheit folgendes Mantra sehr geholfen den Tag akzeptierend zu überstehen.

Loslassen: Melanie streckt die Arme aus und lässt los.Lieber Schmerz, heute akzeptiere ich dich sowie du bist. Ich muss nicht gegen dich kämpfen. Nichts tun. Du darfst sein. Und dennoch öffne ich mich für die Möglichkeit, dass du dich morgen oder in vier Wochen verändern oder verabschieden darfst.

Dieses oder ähnliche Mantras machen den Einstieg leichter.

2. Akzeptieren aber nicht dominieren!

Jene Sache, die wir akzeptieren müssen oder wollen, darf nun bleiben. Sie muss uns deshalb aber nicht dominieren. In der Praxis bedeutet das für mich, dass ich meinem Kopfschmerz zwar akzeptierte aber ihm nicht mehr länger die Befähigung gab mein Leben zu dominieren. Ich hörte also auf mein Leben vom Schmerz lenken zu lassen. Ich fuhr trotz Schmerzen in den Urlaub, machte sanften Sport, traf Freunde und gönnte mir ab und an auch wieder meinen geliebten Aperol-Spritzer. Klar war nicht alles möglich! Aber vieles. Auch wenn es anfangs schwer war, wurde mein Leben so wieder Schritt für Schritt leichter.

Kurzum: Was immer dein Leben bedrückt, tue dir selbst trotzdem Gutes und mach Dinge, die dir Freude machen.

3. Erschaffe dir ein Geschenk

Wenn du die ersten Schritte der Akzeptanz bereits gegangen bist, öffne dich für die Königsklasse. Stell dir vor das Unerwünschte in deinem Leben, das du bisher kaum akzeptieren konntest, hat auch etwas Gutes. Vielleicht ist es sogar ein Geschenk. Was ich damit meine? Durch meinen Kopfschmerz übte ich Mentaltraining aus. Weil das phänomenale Wirkung zeigte, gründete ich meinen Blog. Zwei Jahre später wurde ich Autorin. Heute lebe ich meinen Traumberuf.

Frage dich:

  • Welche kleinen Geschenke oder Erkenntnisse hat mir das Ungewollte/meine Krise bereits gemacht?
  • Welchen neuen Weg könnte es mir aufzeigen wollen?
  • Welche Stärken und Fähigkeiten bringt es zum Vorschein?
  • Welche positiven Veränderungen ergaben sich dadurch?
  • Welche positiven Veränderungen könnten sich daraus noch ergeben?
  • Welches Geschenk könnte ich selbst daraus basteln?

Ich wünsche dir heilsame Erkenntnisse und viel Erfolg auf dem Weg der Akzeptanz!

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2 Kommentare

  1. Hallo, deine Beiträge sind immer toll, leider für mich schwer lesbar, durch das helle Grau der Schrift. Kannst du das evt ändern?
    Liebe Grüße,
    Anne

    • Liebe Ann!
      Sorry – aber dazu müsst eich mein ganzes Theme umstellen oder gar einen Programmierer beauftragen. Das würde mich Wochen kosten, die ich leider nicht habe. Bisher gab es dazu keine Beschwerde – eigentlich sollte die Schrift dunkelgrau sein. Das einzige was mir einfällt ist den Color auf deinem Desktop umzustellen oder notfalls den Text ins Word zu kopieren und dort dunkel zu färben.
      Danke für dein Feedback, lg Melanie

Kommentare sind geschlossen.