Emotionalen Hunger entkommen: 4 Wege um Frustessen zu vermeiden

Emotionalen Hunger erkennen

Emotionalen Hunger mit Donats stopfenKennst du diese Menschen, die wenn es ihnen schlecht geht, nichts essen können? Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe. Im Gegenteil. Schon in meiner Kindheit hat sich abgezeichnet, dass meine Notfallshilfe gegen negative Emotionen süße und kalorienhaltige Nahrungsmittel sind. Ich aß aus Langeweile, bei Aufregung, aus Angst, bei Einsamkeit usw. Damals war mir das natürlich nicht bewusst.

Aber auch als ich im Alter von zwanzig Jahren begann zu verstehen, dass sich mein Essverhalten an meinem emotionalen Hunger orientierte, konnte ich vorerst nichts daran ändern.

Kurzum: Die Bewusstwerdung aus emotionalen Gründen zu essen (oder nicht zu essen), ist zwar ein wichtiger und essentieller Schritt aber damit ist es noch nicht getan. In diesem Beitrag möchte ich zum einen die Gründe für emotionales Essen aufzeigen und außerdem praktische Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Emotionalen Hunger entkommen: Der erste Schritt

Wenn du von diesem Symptom betroffen bist, weißt du womöglich schon, dass du nicht aus Hunger isst. Die genauen Emotionen aber, kannst du vielleicht noch nicht benennen. Das ist völlig okay. Im ersten Schritt ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, dass Essattacken nicht komplett falsch sind. Du und dein Unterbewusstsein haben mit deinem Essverhalten eine Möglichkeit gefunden mit Problemen und negativen Gefühlen umzugehen. Zwar ist das nicht die beste Methode, aber auch nicht die schlechteste. Es gibt Menschen, die ihren emotionalen Hunger mit weitaus schlimmeren Dingen stillen. Zum Beispiel: Drogen, Selbstverletzung oder kompletten Essensentzug.

Also beim nächsten Mal, wenn das Heißhungermonster zuschlägt, sagst du am besten zu dir selbst: Eine Tüte Chips und danach noch die große Milka zu verdrücken, war zwar nicht ideal, aber es war mein Ausweg und das ist okay. Ich arbeite ja bereits daran neue Wege zu finden.

Die 4 häufigsten Gründe für emotionalen Hunger: 4 Auswege

1. Überforderung und Stress:

Stress und Aufregung können wunderbare Antreiber in unserem Leben sein. Sie unterstützen uns dabei Ziele zu erreichen und in den Genuss von Erfolg zu kommen. Zum Problem im Hinblick auf das Essen wird Stress bzw. Überforderung dann, wenn es zu wenige Entspannungspausen gibt. Denn Stress erzeugt in unserem Körper zum Ausgleich den Botenstoff Cortisol. In weiterer Folge fordert unser Körper Zucker. Hat sich der emotionale Stresszustand erstmals auf den Körper ausgewirkt, können wir eine Heißhungerattacke kaum mehr verhindern.

Tipps:

  • Wenn sich die Heißhungerattake anbahnt, kannst du versuchen sie aufzuhalten, indem du einen halben Liter warmes Wasser trinkst. Anschließend hilft Bewegung. Mach einen kurzen Spaziergang und stelle dir vor, wie du mit jedem Schritt den emotionalen Hunger hinter dir lässt.
  • Emotionalen Hunger: Frau verzweifeltWenn du die Heißhungerattake nicht mehr aufhalten kannst, sage zu dir: Es ist okay. Mein Körper verlangt danach.
  • Überlege dir anschließend, wie du den Stress dauerhaft durch bewusste, tägliche Pausen reduzieren kannst. Zum Beispiel: einmal täglich zehn Minuten meditieren, autogenes Training, Sport oder mit Entspannungsmusik und einer Wärmeflasche.
2. Verletzung oder Kränkung

Häufige Gründe für emotionalen Hunger sind Kränkungen, Trauer oder Wut. Jeder von uns ist diesen Gefühlen manchmal ausgesetzt. Oftmals sind die schmerzhaften Emotionen derart wirr, dass wir sie gar nicht benennen können. Wir fühlen uns einfach unwohl in unserer Haut, sind grantig, gekränkt, missmutig, pessimistisch oder tieftraurig. Diese Gefühle sind derartig unangenehm, dass wir sie möglichst schnell wieder los werden wollen. Nahrungsmittel können dabei auf den ersten Blick sehr hilfreich sein. Süßwaren oder besonders fettige Mahlzeiten verbreiten eine angenehme Wärme. Außerdem fokussiert sich der Körper auf die Verdauung, was ebenso beim Ablenkungsmanöver hilft.

Tipps: Wenn du dem emotionalen Hunger bereits erlegen bist und die Kalorienbomben schon in deinem Bauch angekommen sind, mach dir bewusst, dass es vielen Menschen ähnlich geht. Seit jeher essen Menschen gegen Liebeskummer Schokolade. Versuche anschließend dem Gefühl, das für deinen Heißhunger ausschlaggebend war, auf die Schliche zu kommen. Frage dich:

  • Was ist unmittelbar vor meiner Essattacke passiert? Wer, was oder durch welchen Impuls wurden die negativen Gefühle ausgelöst?
  • Wie heißen diese negativen Gefühle? Du kannst ihnen auch spielerische Namen geben wie z.B. Ablehnungskönig, Kränkungsgnom oder Minderwertigkeitszwerg.
  • Frag deine Gefährten wonach sie sich sehnen? Was würde ihnen noch besser tun als Schokolade und Chips?
  • Schreib diese Bedürfnisse nieder und versuche sie zu stillen. Zum Beispiel könnte der Minderwertigkeiszwerg sagen: Ich fühle mich nicht beachtet, klein und überflüssig. Ich wünsche mir einen liebe- und respektvollen Umgang. Dein Auftrag lautet dann: dich selbst liebe- und respektvoll zu behandeln und dich mit einem Menschen zu treffen, der das ebenso tut. Außerdem kannst du dir sagen: „Ich bin immer für mich da. Ich liebe und respektiere mich so, wie ich bin.“
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3. Langeweile oder Sinnlosigkeit

Menschen, denen häufig langweilig ist, greifen öfter zu Chipspackung. Aber auch der fehlende Sinn bei dem was man macht, führt dazu, dass man Nahrung öfter als Ersatzbefriedigung nutzt. Es fehlt einem dann die Freude, das Abenteuer oder der Flow. Indem man den emotionalen Hunger durch Essen stillt, entstehen Glücksgefühle – also genau das, wonach man sich sehnt. Leider sind diese nur von kurzer Dauer und danach fühlt man sich meist noch schlechter.

Tipps:  Für diesen emotionalen Hunger lohnt es sich eine Lebensfreude-Liste anzulegen. Auf diese Liste kommt alles, was dir Freude bereitet. Zum Beispiel: Meine beste Freundin treffen, Yoga, mit den Kindern spielen, Wohnung dekorieren, lesen usw. Immer dann, wenn der emotionale Hunger zuschlägt, greifst du zu dieser Liste und wählst eine Tätigkeit aus. Natürlich ist das gerade am Anfang schwierig, deshalb empfehle ich dir folgenden gedanklichen Trick. Sag zu dir selbst: „Okay – zuerst mache ich diese Sache von meiner Liste und wenn ich dann noch immer Bock auf Eis und Schlagsahne habe, dann darf ich zuschlagen.“ Meist hat man nach der Lebensfreude-Tätigkeit gar keine Lust mehr auf ungesundes Essen wodurch die Essattacke vermieden werden kann.

Langfristig hilft hier auch die Suche nach der Leidenschaft. Wofür brennst du? Was wolltest du schon immer machen? Welche Tätigkeit erscheint dir sinnvoll? Mehr dazu: HIER

4. Liebesmangel

Liebesenzug kann emotionalen Hunger auslösenNicht zuletzt kann uns fehlende Liebe dazu bringen, zu essen obwohl wir nicht hungrig sind. Fehlt uns diese nämlich, so sehnen wir uns nach einem warmen Gefühl, ähnlich dem wie wir es früher als Baby hatten während wir uns mit der süßen Muttermilch den Bauch voll geschlagen haben. Deshalb essen wir bei diesem Mangel besonders gerne Süßes.

Tipps: Verzeihe dir in solch einer Situation. Liebe braucht jeder Mensch zum Überleben. Kein Wunder, dass dein Heißhunger so mächtig war, wenn du zu wenig davon bekommst. Anschließend kannst du die Anerkennung, die du brauchst entweder liebevoll von deinem Partner oder deiner Familie einfordern oder aber – noch besser – du hilfst dir selbst. Auch mit einer Portion Selbstliebe kannst du deinen leeren Liebestank wieder auffüllen. Hier findest du mehr darüber: Selbstliebe-Übungen, Selbstliebe-Buch, Selbstliebe-Lehrgang.

Falls du von obigen Thema betroffen bist, wünsche ich dir auf deinem Weg zur emotionalen Freiheit viel Geduld sowie einen liebevollen Umgang mit dir selbst. Deine Melanie

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4 Kommentare

  1. Das hast du sehr schön zusammengefasst. Ich bin auch so ein Stressesser. Wenn ich nicht viel zu tun habe, brauche ich eigentlich gar nichts. (oder fast) Und wenn ich müde bin, bekomme ich Heißhunger.
    LG Sabienes

  2. Ja das ist so eine Sache mit diesen Heisshungerattacken. Genaue Beobachtung und Begutachtung meiner selbst haben ergeben, dass ich Lust nach Essen habe wenn mir langweilig ist bzw. leer bin, also nicht weiß mich sinnvoll zu beschäftigen. Es ist dann gar nicht so leicht etwas sinnvolles zu finden.

    • Liebe Evelyn!
      Da geht es bestimmt vielen ähnlich wie dir. Allein das Bewusstsein darüber ist schon ein wesentlicher Schritt. Eventuell helfen dir Maßnahmen, die diese Leere oder Langeweile vorbeugen können. Ein neues Hobby oder eine Tätigkeit, die dich begeistert zum Beispiel.
      Herzliche Grüße, Melanie

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