Autsch, das Leben ist ungerecht – So änderst du das

Sarah, die nichts im Leben geschenkt bekam

„Es war wie ein Kampf, den ich niemals gewinnen würde. So sehr ich mich anstrengte, es erschien mir dennoch so, als würden alle Menschen um mich herum mehr schaffen, mehr besitzen und mehr Gründe zum Glücklichsein haben, als ich,“ erklärte Sarah und schüttelte dabei resigniert den Kopf.

Egal wo sie hinsah überall gab es Menschen, die es besser hatten. Die einen hatten wundervolle Kinder, die anderen ein riesiges Haus, ein paar waren die Karriereleiter hochgeklettert und einige hatten ihren Seelenpartner gefunden. Sarah hatte all das nicht. Sie litt unter den schmerzhaften Lücken in ihrem Leben und wurde deshalb regelmäßig von Neid und Traurigkeit eingeholt.

Wie Sarah es schaffte sich selbst aus dieser Situation zu befreien, warum sie dadurch zu einem glücklicheren Menschen wurde und wie auch du diese radikale Perspektive für dein Leben nutzen kannst, das möchte ich heute verraten.

„Autsch“ – das Leben ist ungerecht

Oft im Leben blicken wir uns neidvoll um und sehen bei anderen genau das, was wir selbst nicht besitzen. Sehnsüchte, die uns selbst bis heute verwehrt geblieben sind und Herzenswünsche, deren Nichtvorhandensein große Löcher in unsere Seele stanzen, scheinen anderen einfach in den Schoss zu fallen. Immer wieder poppt er auf, der Gedanke daran, dass wir vom Leben nicht fair behandelt werden. Ja, sogar benachteiligt. Das Leben scheint seine Lieblinge zu haben, die einen kriegen alles, die anderen nichts.

Aber stimmt das wirklich? Die Folge solcher Gedanken und Überzeugungen jedenfalls sind klar. Wut, Traurigkeit oder Resignation sorgen für Chaos in unserem Gefühlshaushalt und nähren die Unzufriedenheit in uns. Wie aber kann man diesem Teufelskreis entkommen oder noch besser auch zu einem Liebling des Lebens werden? Sarahs Erkenntnisse können dabei helfen.

Ehrlichkeit und keine faulen Vergleiche mehr

Brutale Ehrlichkeit und Bewusstseinsschärfung veränderten Sarahs Perspektive ein für alle Mal. In einer Frauengruppe, deren Zweck gegenseitige Unterstützung in schwierigen Zeiten war, traf Sarah auf Julia. Julia wurde von den anderen Frauen auch liebevoll „Julia, die Dankbare“ genannt. Das erschien Sarah anfangs befremdlich, denn Julia hatte überhaupt keinen Grund dankbar zu sein. Sie litt an unterschiedlichen Krankheiten. Dazu zählte Borreliose, eine Autoimmunerkrankung und außerdem hatte sie ein künstliches Knie, das ihr immer wieder Beschwerden bereitete.

Seit vielen Jahren war Julia deshalb arbeitsunfähig. Und dennoch schien die junge Frau überaus glücklich mit ihrem Leben zu sein. Sie war froh über den treuen Partner an ihrer Seite, über ihre Freunde und ihre Familie, die ihr beistanden, über ihre gemütliche Wohnung, über die Ärzte, die sie mit diversen Therapien dabei unterstützten ihre Lebensqualität zu verbessern und darüber, dass sie genug Geld zum Leben hatte.

Sarah war, was Julia betraf, vorerst skeptisch und wollte daher mehr über den Hintergrund von Julias Zufriedenheit erfahren.

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Sarah: „Wie kann es sein, dass du so wenig Glück hast, ja sogar weniger als ich und du dabei dennoch so zufrieden bist?“

Julia überlegte: „Ganz einfach, ich hab vielleicht nicht das, was du hast (zum Beispiel Gesundheit) aber ich habe dafür so viele andere schöne Dinge in meinem Leben. Einen tollen Partner, Freunde, die immer für mich da sind, meine künstlerischen Fähigkeiten, die mich weg von meinen Beschwerden hin zum Gefühl der Freiheit führen, ein Zuhause in dem ich mich geborgen fühle usw.“

Sarah (nachdenklich): „Wow, so eine Einstellung hätte ich auch gerne. Du hast es wirklich gut, dass du trotz allem so glücklich sein kannst.“

Julia: „Und würdest du mit mir tauschen wollen?“

Sarah: „Wie tauschen? Was meinst du?“

Julia: „Na, würdest du dein Leben mit mir tauschen wollen? Schließlich habe ich diese tolle Einstellung und bin deshalb so glücklich.“

Sarah überlegte. Hunderte Bilder und Gedanken schossen ihr durch den Kopf.

Sarah: „Nein, ich denke nicht. Dann müsste ich doch all das aufgeben, was ich jetzt habe. Meine Gesundheit, mein liebstes Hobby das Laufen, vermutlich auch meinen Job…“

Julia: „Siehst du! Und genau deshalb würde ich auch nicht mit dir tauschen. Du hast zwar viel von dem, das ich mir wünsche, aber vieles von dem, was ich habe, hast du eben nicht. Deshalb ist mein Leben für mich der beste Kompromiss.“

Erkenne und werde zum Liebling des Lebens

1. Dein Leben ist ein super Kompromiss

Wenn du dich vergleichst, bedenke auch immer, dass der andere nicht das hat, was du hast. Probier‘ es aus und frage dich ernsthaft und ehrlich, ob du mit irgendjemanden von deinen Freunden das Leben tauschen würdest. Bedenke, dass du alles, was du in deinem Leben jetzt hast, zurück lassen müsstest und auch all jene Lebensbereiche des anderen, die nicht glänzen in Kauf nehmen müsstest. Also würdest du dein Leben mit irgendjemanden auf dieser Welt tauschen?

Ich nicht! Und das obwohl ich durch einen Tausch meine Schmerzkrankheit vermutlich für immer los sein würde. Diese Erkenntnis macht mir einmal mehr bewusst, wie wertvoll mein Leben, trotz Handicap ist.

2. Dein Leben ist wertvoll

Außerdem ist es komplett verrückt, Unikate miteinander zu vergleichen. Und genau das sind wir. Jeder einzelne von uns und sein gesamtes Leben dazu – einmalige Unikate. Wenn du wissen möchtest, wie wertvoll du und dein Leben als Unikat sind, dann greifst du am besten zu Stift und Papier und notierst dir all jene Menschen, Gegebenheiten und Dinge, die du nicht missen möchtest.

Werde zum Liebling des Lebens, indem du deine Perspektive änderst. Herzlichen Gruß Melanie

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8 Kommentare

  1. Hallo Melanie,
    momentan geht’s mir echt mies, und ich bin nur am Jammern. Dein Beitrag hat mich wieder ein kleines bisschen geerdet. Vor allem der Wechsel der Perspektive führt dazu, mal seine eigene Sicht auf die positiven Dinge zu richten… insofern möchte ich auch nicht mein Leben tauschen und sollte vielleicht weniger „rumheulen“ 🙂
    Vielen Dank für deine Worte

    • Liebe Penny!
      Ich danke für deinen Erfahrungsbericht und es freu mich sehr, dass ich dich mit dem gestrigen Beitrag ein wenig inspirieren konnte. Ich wünsche dir in den nächsten Tagen und Wochen viele Momente des Erkennens und der Freude.
      lieben Gruß Melanie

  2. Ich hab dich jetzt abonniert, weil mir vieles von der Seele spricht.

    Danke für die hoch interessanten Beiträge.

    Wir tragen alle unsere Stärken und Schwächen in uns.

    • Liebe Doris!
      Das ist ein wunderschönes Kompliment für mich. Ich freue mich, wenn du ab sofort öfter vorbei schaust, herzliche Grüße Melanie

  3. Ich habe ja gelernt, wir tragen viele Anteile in uns. Das Ich ist der Chef dieser Anteile. Also Überbewusstsein. Intuition wie du richtig schreibst, Bauchgefühl, gehört für mich zum Über ich.

    Aber dies lernt man auch erst mit der Zeit, von höheren Lehrern, oder Meistern.

    • Danke für dein interessanten Kommentar – liebe Doris
      Ich grüße dich herzlich, Melanie

  4. Bin durch einen Zeitungsartikel auf deinen wunderbaren Blog gestossen und somit auch auf diesen tollen Beitrag.
    Ich werde mich gerne hier rein lesen und kann gerade sehr viel Motivation bzw. positivie Energie brauchen.

    • Liebe Evelyn!
      Das ist ja schön – ich freu mich, dass dich meine Beiträge inspirieren.
      herzlichen Gruß

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