So nimmst du deinen Ängsten die Energie!

Wie du Ängste „wegwischen“ kannst!

Ängste machen uns das Leben schwer. Sie beeinflussen unsere Gedanken und Gefühle. Das ist nicht nur unangenehm, sondern führt häufig auch zu unerwünschten Verhaltensweisen.

Zum Beispiel: Wir haben Angst verlassen zu werden und verdrücken als Reaktion darauf eine Tafel Schokolade oder bekommen einen Tobsuchtsanfall. Eigentlich wollten wir uns nicht mehr so verhalten, aber dann passiert es uns doch wieder. Dominiert vom starken Angstgefühl sind wir nicht mehr in der Lage dazu rational zu handeln. Die explosiven Emotionen überlagern unsere guten Vorsätze.

Der Angst die Energie nehmen!

Als ich vor zwei Jahren meine Ausbildung zum Mentaltrainer machte, lernte ich eine spannende Methode kennen, die der Angst ganz schön die Energie entzieht. Im Sport wird die Methode namens Swisch schon lange eingesetzt. Erst vor kurzem traf ich eine junge Triathletin, die großartige Erfolge mit der Methode erzielte.

Wisch die Angst einfach weg – Sabines Erfolg

Sabine Zweifachmana und Triathletin hatte fabelhafte Zeiten in den Disziplinen Laufen und Radfahren. Bloß das Schwimmen bereitete ihr Kopfzerbrechen. Jedes Mal, wenn sie beim Wettkampf das Wasserbecken oder den See betrat, überkam sie eine Panik. Ihre erlernte Schwimmtechnik, die sie bei unzähligen Trainings unter Beweis gestellt hatte, konnte sie dann plötzlich nicht mehr anwenden. Alles schien vergessen. Durch die Wettkampfsituation wurden in ihr unbewusste Ängste ausgelöst, die dazu führten, dass sie wild um sich schlug, hastig nach Luft schnappte und dabei panische Gefühle hatte.

Ich erzählte Sabine von der sogenannten Swisch Technik. In einem zehn Minuten Training brachte ich ihr die einfache Übung bei. Obwohl sie vorerst nicht daran glaubte, dass mentales Training ihre Angst bändigen könne, ließ sie sich darauf ein. Nur einen Tag später rief sie mich an und berichtete von ihrem Erfolg. Sie war höchst konzentriert durch den See geschwommen und hatte dadurch nicht nur ihre Angst überwunden, sondern auch ihre persönliche Bestzeit erreicht.

Swisch wirkt nicht nur im Sport-Mentaltraining!

Sabine erinnerte mich mit ihrem Anliegen an eine Zeit, in der auch ich die Swisch-Technik regelmäßig anwandte. Als meine körperlichen Schmerzen noch sehr massiv waren und ich permanent Angst davor hatte diese mein ganzes Leben ertragen zu müssen, wandte ich die wirkungsvolle Methode kontinuierlich an. Anhand meiner damaligen Angst, die sich auf die körperlichen Schmerzen bezog, möchte ich euch den Ablauf erläutern.

  1. Ich schließe meine Augen und lasse das Problembild – z.B. Schmerzen, die mich an meiner Lebensfreude hindern und mir Angst machen, vor meinem inneren Auge entstehen. Ein paar Sekunden genügen. 
  2. Ich schließe meine Augen erneut und lasse anstatt des unerwünschten Problembildes ein Wunschbild des Zustandes entstehen. Anstatt der Angst vor dem Schmerz, fühle ich mich glücklich, entspannt und aktiv. Ich male mir alle Facetten des Wunschzustandes aus, bis ich ganz zufrieden mit meinem imaginären Zielbild bin.
  3. Nun sehe ich wieder das Problembild. Diesmal aber sitzt in der oberen Ecke des Problembildes mein Zielbild. Ich sage laut „Swisch“ und plötzlich vergrößert sich das Zielbild und überlappt damit das Problembild. Ich versetze mich in das Zielbild hinein und verweile einige Sekunden in der Vorstellung.
  4. Diesen letzten Vorgang – Zielbild überlappt Problembild – wiederhole ich einige Male. Von Mal zu Mal wird es nun schwieriger für mich das Problembild zu erfassen. Wenn ich bemerke, dass das Problembild kaum noch abrufbar ist, weiß ich, dass meine Angst ihre Stärke verloren hat und ich das unerwünschte Verhalten erfolgreich verändert habe.
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Hast auch du Ängste, die dich beeinflussen?

Legst auch du in bestimmten Situationen wiederkehrend Verhaltensweisen begründet durch Ängste an den Tag, die du eigentlich schon längst loswerden wolltest? Wenn ja, dann notiere dir diese ab sofort, immer dann, wenn du dir derer bewusst wirst.

Frage dich:

  • In welcher Situation tritt das unerwünschte Verhalten auf?
  • Was geschieht unmittelbar davor?
  • Welche Ängste, Zweifel oder anderen negativen Gefühle, könnten dafür ausschlaggebend sein? Notiere, was dir spontan dazu einfällt ohne dich dabei selbst zu analysieren.
  • Frage dich wie du anstatt dessen reagieren möchtest?
  • Und zum Abschluss: Wende die Swisch-Technik an!

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Loslassen deiner Ängste.

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9 Kommentare

  1. Liebe Melanie,
    ich muss sagen, ein bisserl skeptisch war ich schon, als ich von deiner „Swisch“ Methode gelesen hab… dann hab ich ein bisserl im Internet recherchiert und mir gedacht: „Ausprobieren kann nicht schaden!“

    Und habs getan. Einen meiner Trigger, die Angst, Panik, Selbstzweifel auslösen hergenommen, mich nach dieser Methode damit auseinander gesetzt und geistig mit dem (von mir) gewünschten Verhalten ersetzt.

    Ich bin mit diesem Trigger mehrmals wöchentlich konfroniert, deshalb bin ich auch durchaus in der Lage, eine Verbesserung festzustellen. 🙂

    Nein, ganz weg ist dieses beklemmende Gefühl noch nicht, wenn ich in der Situation bin. Aber ich habe es nun schon erfolgreich geschafft, zumindest die Handlung zu setzen, die ich mir vorgenommen habe….

    Und das ist für mich auf jeden Fall ein toller Fortschritt. 🙂

    Aber ich bleibe dran, und werde noch weiter „swischen“… danke für den echt großartigen „Tipp“! 🙂

    Deine Tanja

    • Hi Tanja!
      Das ist ja großartig! Mit deiner Skepsis hast du wohl recht. Diese Methode kann natürlich keine tiefliegenden Muster, deren Quelle gefunden werden will, lösen. Dennoch – das war auch meine Erfahrung – kann man den negativen Gefühlen damit ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen. Ich greife noch immer gerne darauf zurück. Vor allem in Gebieten, deren Muster ist bereits auf die Schliche gekommen bin. Denn leider überholen uns gewisse Gefühle, Emotionen, Verhaltensweisen auch dann manchmal noch, wenn wir bereits glauben sie gelöst und hinter uns gelassen zu haben. Da hilft „Swischen“ extrem gut 🙂

  2. Diese Woche ist bei mir eine Prüfungswoche, in der alles zählt.
    Ich war relativ positiv, und spürte richtig das Gefühl und die Freude, wenn ich danach den Anruf bekomme: „Herzlichen Glückwunsch, sie haben bestanden !“
    Gestern war der erste Tag, und mein Gefühl ist mies.
    Ich bin der Typ, der sich schnell runterziehen lässt, obwohl es noch drei Teile sind.

    Deswegen bin ich dankbar über den Artikel.
    Ich werde die Woche kontinuierlich das Swischen probieren … und mir immer wieder den Anruf vorstellen, wenn die Angst kommt, durchzufallen…

    In diesem Sinne … Swisch !!!

    • Hallo Penny!
      Wow! Ich freue mich, dass du uns davon erzählst. Und wünsche dir natürlich viel Erfolg! Vertraue darauf – Swisch wird wirken. Es vertreibt die Angst, wenn du es nur oft genug machst. Herzliche Grüße

    • Es hat funktioniert !!! Bestanden !!! Für alle neuen Herausforderungen werde ich mit jetzt diese Methode versuchen intensiver anzueignen !!!
      Ich denke, das wichtigste dabei ist: immer positiv bleiben

    • Hallo Penny!
      Ja das ist doch klasse. Danke, dass du uns bescheid gibst. Hoffentlich kannst du damit noch vielen anderen Mut machen die Methode einmal auszuprobieren. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung 🙂

  3. Woooow ich finde diese Technik einfach genial……!!!! Wäre sehr hilfreich für viele…. wenn man öfter solche Hilfestellungen begegnen könnte…..ich stosse Gott sei Dank immer wieder zufällig auf solche Infos wenn ich sie brauche…. Danke,danke…

    • Liebe Betty!
      Schön, dass diese Methode hilfreich für dich ist.
      Ja mit den Zufällen ist es das so eine Sache. Irgendwie zieht es uns immer dort hin, wo es was wichtiges für uns zu entdecken gibt.
      Herzlichen Gruß
      Melanie

  4. Interessante Methode 🙂

    Hatte auch eine ganze Weile mit irrationalen Ängsten zu kämpfen. Bei mir hat die Holzhammer Methode (in’s kalte Wasser springen –> Ängste direkt konfrontieren) geholfen, um einen Großteil meiner Ängste loszuwerden.

    Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch. Alles in meinem Leben muss Logisch Sinn ergeben. Und wenn wir mal ehrlich sind… 99.9% aller Ängste sind Unlogisch und Irrational.

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