Selbstvertrauen – sich selbst trauen, kann man lernen!

Selbstvertrauen!

Als ich 20 Jahre alt war, bewunderte ich andere Menschen um ihr Selbstvertrauen. Ich nämlich war mir meiner selbst ganz und gar nicht bewusst. Man nannte mich schüchtern, höflich, verklemmt oder introvertiert. Der Wortlaut „Selbstvertrauen“ sagte mir zwar etwas, dennoch verstand ich damals nicht, wie andere es schafften sich ihrer selbst so sicher zu sein.

Ich litt an ständigen Zweifeln, hatte oft Angst nicht gut genug zu sein und fühlte mich in einer Runde von Menschen immer unbedeutend. Das ist wohl der Grund, weswegen ich bestens darüber Bescheid weiß, um wie viel einfacher und schöner das Leben mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen ist.

Wie ausgeprägt ist dein Selbstvertrauen?

Würdest du meinen du bist ein selbstbewusster Mensch? Oder bist du eher jemand, der nicht gerne im Mittelpunkt steht, sich wenig zutraut oder rot anläuft, wenn man ihm Beachtung schenkt?

Wenn du selbstbewusst bist, dann treffen bestimmt einige der folgenden Verhaltensweisen, die Menschen mit einem guten Selbstwertgefühl an den Tag legen, auf dich zu:

  • Ein Mensch mit Selbstvertrauen, kann Lob und Komplimente besser annehmen, weil er ihnen Glauben schenkt.
  • Ein Selbstbewusster  vertritt seine eigene Meinung, kann sich behaupten und mit Kritik besser umgehen, weil er sie nicht als Angriff auf seine Person wertet.
  • Er traut sich selbst mehr zu und ist sich seiner Fähigkeiten bewusst. Erfolg ist das langfristige Resultat daraus.
  • Ein selbstbewusster Mensch geht offen auf andere zu und fürchtet sich nicht vor Ablehnungen. So gewinnt er viele, ehrliche und treue Freunde.
  • Wer sich selbst vertraut, vertraut auch seiner inneren Stimme, seinen Gefühlen und Gedanken. Er kann daher seine Bedürfnisse besser ausdrücken.

Diese Aufzählungen zeigen, dass eine gesundes Selbstvertrauen das Leben durchaus einfacher macht. Nun stellt sich  die Frage, warum manche Menschen mit einem solchen Vertrauen ausgestattet sind und andere eben nicht.

Selbstvertrauen – der eine hat es, der andere nicht – Warum?

Die Antwort darauf findet sich meist in unserer Kindheit bzw. Jugend. Je nachdem welche Glaubenssätze uns die wichtigsten Bezugspersonen mitgegeben haben, entwickelt sich unser Selbstvertrauen. Natürlich hatten weder unsere Lehrer noch unsere Eltern die Absicht uns negativ zu beeinflussen. Dennoch haben viele von uns die folgenden oder ähnliche Sätze immer wieder gehört und sie schlussendlich als Überzeugung abgespeichert:

Du Faulpelz. Aus dir wird nie etwas. Stell dich nicht so dumm an. Mit dir hat man nur Scherereien. Das kannst du nicht. Das schaffst du nicht. Dafür bist du zu blöd. Nimm dich nicht so wichtig. Zuerst die anderen, dann du. Du taugst nichts. Du hast zwei linke Hände. Du wirst es nie zu etwas bringen etc.

Schlussendlich haben wir viele diese Sätze dann als Wahrheit abgespeichert und verhalten uns danach. Menschen, die im Laufe ihres Lebens positive Erfahrungen in der Partnerschaft oder im Job machen, beginnen diese Glaubenssätze zu überschreiben. Andere wiederum erkennen bewusst ihr mangelndes Selbstvertrauen und arbeiten daran. Viele aber nehmen ein zu geringes Vertrauen in sich selbst hin und kämpfen sich Tag für Tag durch das harte Leben.

Selbstvertrauen heißt nicht auf allen Ebenen zu vertrauen

Je nachdem welche Prägungen und Sätze uns in der Kindheit mitgegeben wurden, haben wir in einem Bereich mehr und im anderen Bereich weniger Selbstvertrauen. Ich denke dabei gerne an meine liebe Freundin Ilona, die in Bezug auf die Liebe und zwischenmenschliche Beziehung immer sehr selbstbewusst war. Ich hingegen hatte damit so meine Probleme, war mir dafür aber im Vergleich zu ihr bereits im frühen Erwachsenenalter meiner Fähigkeiten im Bezug auf Berufliches sehr sicher. Dieses Beispiel zeigt, dass nur selten ein Mensch auf allen Ebenen selbst- oder nicht selbstbewusst ist.

Frage dich mal, in welchen Lebensbereich du mehr Selbstvertrauen vertragen könntest?

Wenig Selbstvertrauen? Der innere Kritiker könnte die Ursache sein

Wer in einem Lebensbereich zu wenig Selbstvertrauen besitzt, hat vermutlich den inneren Kritiker zu gut ernährt. Besondere Schmankerl für den inneren Kritiker sind:

  • Sich alles gefallen lassen – Gesagtes einfach hinunter schlucken
  • Den eigenen Wert ausschließlich von Leistungen abhängig machen
  • Lob und Komplimente nicht annehmen
  • Schlecht über sich selbst denken und reden
Auch interessant:  Mein innerer Kritiker ist jetzt im Urlaub!

Falls dir das eine oder andere Verhalten bekannt vor kommt, ist es wohl an der Zeit, dass du deinen inneren Kritiker auf Diät setzt.

3 Übungen, um das Selbstvertrauen zu stärken

Erwecke deinen inneren Fürsprecher!

Dein innerer Fürsprecher verhaltet sich so wie ein guter Freund, der dich liebt und schätzt. Am einfachsten erweckst du ihn zum Leben, indem du dir eine „Ich bin toll, weil“ – Liste erstellst. Notiere auf dieser Liste alle Eigenschaften, Wesenszüge und Fähigkeiten auf die du stolz bist. Sei dabei möglichst großzügig. z.B. Ich bin toll, weil ich ein guter Zuhörer bin, weil ich wertschätzend mit anderen Menschen umgehe, weil ich die besten Spagetti Bolognese mache usw.

Mache aus deinem mutmaßlichen Schwächen Stärken!

Wenig selbstbewusste Menschen sind sich ihrer Schwächen nur all zu bewusst. Dieses Wissen kann positiv genutzt werden, indem man es transformiert. Hinter jeder Schwäche verbirgt sich eine Stärke. Ich selbst war zum Beispiel im Schulfach Mathematik immer eine unterdurchschnittliche Schülerin. Im Kindesalter plagte mich diese Schwäche. Später aber wurde diese zum Vorteil. Weil ich mit Zahlen nicht gut umgehen konnte, erhielt ich in meinen Jobs stetig die kreativen Aufgaben. Das bestärkte wiederum meinen Drang zu Schreiben und mein Interesse für Zwischenmenschliches. Frage dich: welche Stärken sich hinter deinen vermeintlichen Schwächen verbergen könnte?

Glaubenssätze

Das eigene Selbstvertrauen ist davon abhängig, was wir selbst fortlaufend über uns denken. Leider denken wir zu großen Teilen unbewusst und negativ. Dennoch haben wir die Fähigkeit bestimmte wiederkehrende Gedanken und Prägungen durch bewusste neue Überzeugungen zu überschreiben.

Diese Überschreibungssätze nennt man auch Affirmationen. Überlege dir mindestens drei mit Eigenschaften behaftete Sätze, die du gerne über dich denken würdest. z.B.

  • Ich bin gut, so wie ich bin.
  • Ich bin zwar nicht perfekt, dafür aber einzigartig und liebenswert.
  • Ich bin stolz auf mich, meinen Charakter und meine Leistungen.
  • Ich bin kreativ.
  • Ich bin talentiert.

Sage dir diese Sätze so oft wie möglich laut oder im Gedanken und bemerke nach einigen Wochen, wie sich deine Einstellung zu dir selbst zu verändert.

Vertrau dir selbst! Denn du bist der Experte, wenn es um dein Leben geht. Liebe Grüße Melanie

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7 Kommentare

  1. Liebe Melanie,

    was für ein toller Beitrag! Während meiner Kindheit und Jugend hatte ich überhaupt kein Selbstvertrauen. Auch heute muss ich noch hart daran arbeiten und in ungewohnten Situationen laufe ich manchmal immer noch an wie eine rote Tomate. Aber im Gegensatz zu früher weiß ich, dass auch davon die Welt nicht untergeht.

    Was ich außerdem gemerkt habe: Mit jeder Situation, in der ich meine Comfort Zone verlasse, wächst mein Selbstvertrauen. Selbst wenn mal etwas daneben geht.

    Liebe Grüße
    Jana
    http://www.comfort-zone.net

    • Liebe Jana!
      Danke für dein tolles Feedback.
      Ich finde Menschen, die rot anlaufen und dazu stehen sympatisch und authentisch. Das sagt, wie ich finde, sehr viel über deine Selbstreflexion aus. Danke auch für den Link auf deinen wundervollen Blog

  2. Selbstvertrauen ist sehr wichtig für die Seele und den Körper. Aber nicht jeder hat es und muss es sich erkämpfen.
    Menschen mit wenig Selbstvertrauen wirken unsicher und suchen die Schuld für alles bei sich selber. Menschen mit gutem Selbstvertrauen nehmen nicht alles so persönlich und können gut mit Kritik umgehen.
    Auch ich musste das erst lernen!
    Liebe Grüße Sigrid

    • Liebe Sigrid!
      Danke für dein Statement. Die wichtigste Botschaft daraus für mich ist: „Ja auch Selbstvertrauen haben, kann man lernen bzw sich erarbeiten“. Das weiß ich auch aus eigener Erfahrung. liebe Grüße

  3. Danke für den Text! Ich habe mich an ein paar Stellen richtig gefreut, dass es nicht nur mir in meinen Gedanken so geht. Nachdem die letzte Übung schon so gut geklappt hat, probiere ich jetzt auch das mit den -Glaubsätzen- aus. Danke und schönen Abend.

  4. Ein toller Beitrag. Ich (über 50) bin unter einer narzisstischen Mutter aufgewachsen und hatte keinerlei Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen. Erst mit Anfang 30 hab ich es geschafft mich von dieser Frau zu lösen und langsam Selbstvertrauen aufzubauen. Es war ein langer Weg und er hat nur funktioniert, weil ich den Kontakt zu meiner Mutter endgültig komplett abgebrochen habe. Auf diesem Weg haben mir die Überschreibungssätze sehr geholfen. Ich hatte mir einige auf einen Zettel geschrieben und an den Badspiegel geklebt. Es war morgens das erste und abends das Letzte was ich laut abgelesen habe.
    Selbstvertrauen kann man lernen und das lohnt sich.

    • Danke für das Teilen deiner bewegenden Geschichte. Finde deinen Weg wirklich bemerkenswert und stark.
      Alles Liebe weiterhin, Melanie

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