Raus aus der Komfortzone – rein ins Leben

Das Leben fängt dort an, wo die Komfortzone aufhört

Was versteht man unter der Komfortzone? Welche Vorteile kann es haben, sie zu verlassen? Und warum spielt sie gerade beim Thema Veränderung eine wesentliche Rolle? Das und vieles mehr erläutert uns Lisa Kuchenmeister  – lebeleichtigkeit.de – im heutigen Gastbeitrag:

Meine Box – Die Komfortzone

Unsere „Box“. Unsere Box besteht aus Vorlieben, die wir über die Zeit entwickelt haben, Gewohnheiten, Vermutungen, Schlussfolgerungen und unsere Meinung. Die Box spiegelt unsere Erwartungen wieder und ist geprägt von Kultur und Regeln. Die Box gibt uns Sicherheit, denn innerhalb ihrer Mauern kennen wir uns aus, fühlen uns wohl und mit allem vertraut.

Unsere Box ist weder gut noch schlecht. Es geht nicht darum unsere Box los zu werden, sondern zu erkennen, dass wir eine haben. Allein diese Tatsache und dass wir unsere Box im Alltag beobachten, verändert sie bereits.

An der Grenze unserer Komfortzone

Es ist unsere Box, die uns darin begrenzt wirklich zu erfahren, wer wir selbst sind. Die Grenzen unserer Komfortzone liegen für jeden woanders. Ein Beispiel: während Michael ohne Zögern einen Tandem-Sprung absolviert, hat der scheinbar so furchtlose Zeitgenosse große Probleme damit vor einer Gruppe von fremden Menschen zu sprechen. Vor der Präsentation seines Projektes an der Uni, bekommt er regelrechte Schweißausbrüche.

Michaels und auch unsere Boxes sind die Schnittstelle zu unserem Außen, zu unserem Umfeld. Die Absicht einer jeden Box ist es, „zu überleben“. Da wir bis jetzt überlebt haben, weiß unsere Box, dass ihre Strategie funktioniert hat.

Wenn wir nun unsere Box verändern, dann verändern wir auf einmal was für uns möglich ist. Veränderung ist nicht angenehm. Und das ist es auch, was diese Komfortzone so attraktiv macht. Die vermeintliche Sicherheit, die wir innerhalb unserer Box erfahren.

Obwohl die Box uns Sicherheit vermittelt steht sie gleichzeitig zwischen uns und der großen, unbegrenzten Anzahl allgegenwärtiger Möglichkeiten. Denn sie wirkt wie ein gigantischer Filter. Die Box kontrolliert, was wir wahrnehmen und was wir ausdrücken können . Sie kontrolliert, was wir fühlen und auch was wir als richtig oder falsch erachten.

Funktioniert etwas nicht nach Plan, werden wir nervös, unruhig oder fühlen uns unbehaglich. Mit anderen Worten: wenn wir uns dem Rand unserer Box nähern,  verspüren wir Angst. Angst, unser Weltbild könnte ins Wanken geraten.

Angst ist Angst

Diese Angst kann sehr unterschiedlich stark ausfallen:

  • Eine neue Eissorte auswählen – relativ ungefährlich.
  • Dem grimmigen Professor eine Frage stellen – schon etwas gefährlicher.
  • Jemandem seine wahren Gefühle und Beweggründe mitteilen – super gefährlich, da du nicht voraussehen kannst, wie er reagiert.
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Und dennoch, lass uns bitte eine Unterscheidung treffen: Angst ist weder gut noch schlecht. Deine Angst lässt dich in einer solchen Situation, in der du dich am Rande deiner Box bewegst, wachsam sein und auf dich achten.

Experimente

Natürlich, wenn man Angst erspürt, kann es sich sehr ungewohnt anfühlen und wir würden uns am liebsten sofort wieder zurückziehen. Es hilft, wenn wir uns mit dem Gefühl der Angst schrittweise vertraut machen. Du erinnerst dich? Angst ist Angst. Und nichts anderes. Die folgenden kleinen Experimente könnten dir dienen, dich mit deiner Angst anzufreunden:

  • Nimm einen anderen Heimweg als gewöhnlich.
  • Gehe direkt an dem hohen Zaun mit dem wütenden Hund vorbei.
  • Besuche ein Restaurant, in dem du noch nie warst und bestelle etwas, von dem du wirklich so gar keine Ahnung hast, was das sein könnte oder wie es schmeckt.
  • Sprich eine völlig fremde Person an, z. B. beim Warten auf dem Bahnhof, oder in einem Café, und führe eine nette Unterhaltung.
  • Wenn du bei deiner Familie zu Besuch bist, sag deiner Mutter, dass du nicht den neuesten Klatsch aus der Verwandtschaft hören möchtest und erinnere sie liebevoll daran, wenn sie doch wieder zu Tratschen anfängt.
  • Verlasse ohne dein Handy das Haus.
  • Ertappe dich bei deiner Routine: Wenn du z. B. stündlich auf das Handy siehst, um zu überprüfen, ob denn etwas im Chat oder auf Facebook los ist und lege das Handy sofort wieder fort, ohne die Neuigkeiten zu lesen.

Mit Hilfe dieser oder ähnlicher Experimente kannst du deine Angst bewusst wahrnehmen und was passiert, wenn du dich diesen Schritt getraut hast. Wenn wir uns auch nur ein kleines Stück aus unserer Komfortzone heraus trauen, an den Wänden unserer Box wackeln, machen wir neue Erfahrungen. Neue Erfahrungen bringen einen frischen Wind in unser Denken und unser Handeln. Wir nehmen die Welt auf einmal wieder ein bisschen klarer wahr. Vertraue deiner Angst! Kannst du es vielleicht sogar genießen, Dinge zu tun, die du sonst nie machen würdest?

Alles Liebe Lisa – lebeleichtigkeit.de

Ich danke Lisa für diesen wunderbaren Gastbeitrag – lg Melanie

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4 Kommentare

  1. Liebe Melanie,

    🙂 vielen Dank, dass du meinen Blogartikel bei dir auf der Seite veröffentlicht hast. Das freut mich riesig!

    Wer noch mehr lesen möchte rund um das Thema Gefühle und wie sie uns im Leben professionell dienen, ist herzlich auf meinem Blog http://www.lebeleichtigkeit.de willkommen.

    Viele Grüße
    Lisa

    • Sehr gerne Lisa!
      Ich mag deinen wundervollen Blog und alles rund um die Leichtigkeit sehr gerne und freue mich, dass wir uns über die gemeinsame Leidenschaft gefunden haben 🙂

  2. Liebe Lisa,

    ich sage komplett „JA“ zu Deinem Text.
    Die Veränderung liegt manchmal nur 1 Zentimeter von uns entfernt – aber dieser „cm“ kann auch zu Schweißausbrüchen führen. Es ist sehr interessant, wie facettenreich die Angst sein kann. Und obwohl sie unattraktiv ist, wir halten daran fest. Megaschräg, oder?

    Und leider verstehen sehr wenige Leute, dass die Angst transformiert werden kann, vor allem um vergangene Taten, Gedanken oder Worte wieder in die Balance zu bringen. Um einfach wieder glücklich zu sein.

    Vielen Dank für Deine Worte und viel Erfolg

    Christiane Vogel von Himmelswissen

    • Liebe Christiane,

      ja, so viele Möglichkeiten liegen direkt vor uns. Doch können wir sie nicht sehen, da wir uns innerhalb unserer alten Gewohnheiten bewegen. Die Angst informiert uns, dass etwas vor der Tür steht. Es geht dabei nicht darum die Angst los zu werden, sondern mit ihr etwas Neues zu wagen.

      Ich unterscheide dabei zwischen emotionaler Angst (alte ungelöste Last, die es zu heilen gilt = transformieren) und der Angst-Gefühle, die uns im Jetzt über neue Möglichkeiten / Wege informiert. Dabei müssen wir lernen, mit dieser Angst umzugehen. Viele von uns sehen auftretende Angst als ein negatives Gefühl an, dass es zu verstecken gilt. Und genau da greift meine Arbeit. Menschen in ihren eigenen Prozessen zu helfen, ihren Gefühlskräften zu vertrauen uns sie zu nutzen.

      Alles Liebe
      Lisa von http://www.lebeleichtigkeit.de

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