Loslassen! So entrümpelst du deinen Gefühlshaushalt

Loslassen und leben

Altes loslassen, um Platz für Neues zu schaffen, macht sowohl im eigenen Heim, wie auch im Gefühlshaushalt Sinn. Die meisten unter uns haben im Zuge eines Frühjahrsputzes oder eines Umzuges bereits Erfahrungen mit dem Entrümpeln gemacht. Aussortiert werden dabei all jene Gegenstände, für die man keinen Verwendungszweck mehr hat. Denn würde man nicht regelmäßig ausmisten, so wäre das Heim schon bald völlig überladen. Und so könnte es dann passieren, dass man gegen einen herumliegenden Gegenstand rennt und sich dabei den Fuß verstaucht.

Genau das passiert auch, wenn man seinen emotionalen Rucksack, der mit Erinnerungen und Gefühlen gefüllt ist, nicht regelmäßig aussortiert. Zwar schmerzt dann nicht der Fuß aber das Herz!

Emotional loslassen

Während das physische Ausmisten ein einfacher und logischer Prozess ist, erscheint das Loslassen, was die eigenen Erinnerungen und  zugehörige Gefühle betrifft, oft schwierig. Enttäuschungen, Ablehnungen und Misserfolge aus der Vergangenheit beeinflussen unser Verhalten in der Gegenwart.

Wer beispielsweise schon einmal von einem Partner abgelehnt oder betrogen wurde, der agiert auch bei zukünftigen Beziehungen vorsichtig und misstrauisch. Wer Misserfolge im Job einstecken musste, der fürchtet sich dann meist auch vor neuen Herausforderungen und hält sich daher, was die berufliche Weiterentwicklung betrifft, gerne zurück.

Um in der Gegenwart freier agieren zu können, lohnt es sich demnach Erinnerungen, die mit negativen Gefühlen, wie beispielsweise Angst, behaftet sind, los zu lassen. Vergessen aber können wir natürlich nicht! Das hat auch seine Vorteile, schließlich lehrt uns das Leben dadurch auch zukünftige Gefahren besser wahrzunehmen. Dennoch vernebeln zu starke Gefühle im Bezug auf die Vergangenheit oftmals unseren Blick auf die Geschehnisse im Hier und Jetzt. Ein Los-Lass-Programm für unliebsame Emotionen aus der Vergangenheit kann für mehr Klarheit und Wohlbefinden in der Gegenwart sorgen.

Meine liebste Methode, um Altes los zu lassen

Du hast Schlimmes erlebt! Du wurdest verletzt, verlassen, enttäuscht oder zurückgewiesen. Das ist tragisch, weswegen du wirklich guten Grund dazu hast, mal so richtig traurig und deprimiert zu sein, egal wie lange die unliebsame Erinnerung bereits zurückliegt. Aber wenn du schon Trübsal bläst, dann tue dies bitte richtig!

1. Schmerz auffordern

Fordere den Schmerz in dir heraus, indem du all den Kränkungen und Verletzungen, die noch in dir vergraben sind, erlaubst, empor zu steigen. Zerfließe im Selbstmitleid, fühle dich als Opfer der Ungerechtigkeit, heule laut und energisch, brülle den Schmerz in dir an, bringe die Gesamtheit deiner Wut zum Ausdruck und vergiss dabei Sitten und Manier. Dadurch lässt du alles raus, was in Bezug auf diese Erinnerung noch in dir brennt. Deine Emotionen werden deiner Aufforderung folgen und du wirst trauern wie noch nie zuvor.

2. Gedankenkraft einsetzen

Wichtig für die Durchführung ist ein sauberer Abschluss dieser Zeremonie. Je nachdem, wie viele Gefühle noch in dir stecken, sollte der Prozess in seinem vollen Umfang zwischen 10 Minuten und max. einer Stunden andauern. Danach befreist du dich aus dem Trauerareal, indem du dich sofort auf etwas anderes konzentrierst. Nun ist Ablenkung angesagt. Der Schmerz und die Trauer hatten ihren Platz. Mit Hilfe von bewussten Gedanken an andere Lebensbereiche, die im Moment besser laufen, beschließt du den Loslass-Prozess.

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3. Nach dem Loslassen

Die Ergebnisse dieses Abschluss-Intensiv-Programmes lassen meist nicht lange auf sich warten. Nach wenigen Tagen oder Stunden macht sich die Veränderung bemerkbar. Das negative Gefühl löst sich scheinbar auf. Tatsächlich allerdings transformieren sich die negativen Emotionen. Unsere Gefühle und Gedanken sind nämlich nichts anderes als Energien. Und diese können wir weder unterdrücken noch eliminieren. Dafür aber besitzen wir die Fähigkeit sie zu verwandeln. Indem wir unseren Fokus gezielt und mit einer noch nie dagewesenen Intensität auf die bedrückenden Erinnerungen richten, erhalten die vorhandenen Gefühle in uns jene Aufmerksamkeit nach der sie sich schon lange sehnen. Wir füttern sie so lange bis sie schließlich satt sind und sich freiwillig in eine positive Emotion umformen.

Nicht selten überkommt uns nach der Durchführung dieser Übung ein impulsives Verlangen. Der Grund dafür sind neu entfachte Energien, die nur darauf warten von uns freigesetzt zu werden.

Zusatzinfo: Es ist nicht zu erwarten, dass deine Erinnerung dich nach der Ausführung dieser Methode niemals wieder schmerzt. Die Intension des Schmerzes aber wird deutlich geringer sein. Der Schmerz wurde gelebt und nimmt daher von Tag zu Tag mehr ab.

Viel Erfolg beim emotionalen Loslassen – Eure Melanie

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11 Kommentare

  1. Hallo Melanie!
    Dieser Beitrag kommt gerade richtig! In den letzten Tagen plagen mich die Erinnerungen an eine vergangene Zeit! Ich versuche sie dann immer zu verdrängen, aber wahrscheinlich kommen sie deshalb immer wieder! Danke für diese Methode, die ich gleich samstag ausprobieren werde! Ich berichte dit dann! 🙂

  2. Hallo schwesterherz! Aufgrund meiner letzten Erfahrungen in meinen Psychologen Stunden kann ich das nur bestätigen.die Methode funktioniert,aber es gehört auch Mut und der Wille sich die zeit zu nehmen für das, dazu.es wär oft besser den hausputz liegen zu lassen oder den Fernseher ausgeschaltet zu lassen und stattdessen sich mit sich zu beschäftigen.danke Bussi

    • Ja den Hausputz liegen lassen… das kann ich momentan besonders gut 😉 Hoffe, dass auch du dir immer öfter dieses Recht heraus nehmen kannst – Auf ein baldiges Wiedersehen, Bussal

  3. liebe Melanie, danke für diese praktische Gebrauchsanweisung einschießlich Zeitangabe, das fühlt sich für mich total stimmig an und die maximale Dauer von 1 Stunde ist auch im Vorfeld bereits erträglich. Ich bin sehr gespannt, ob solch eine einschneidende Energie-Transformation stattfinden wird. liebe Grüße Claudia

    • Liebe Melanie,
      nach mittlerweile 4 1/2 Jahren amhaltender chronischer neuropathischen Schmerzen verbunden mit erfolglosen Dauerläufen zu Ärzten u Therapeuten bin ich mittlerweile ausgebrannt und kaputt. da habe ich dich gestern bei Vera gesehen. schau ich sonst nie. Zufall? für mich eine Bereicherung und ein neuer Hoffnungsschimmer, weil ich mich selbst erkannt und wieder gefunden habe. allein das tat gut. verstanden zu werden.
      Danke für das Buch und die Honigperlen. ich fange wieder neu an.
      lg margit

    • Liebe Margit!
      Danke für deine Worte. Ich kann dir deine Hoffnungslosigkeit nur all zu gut nachvollziehen. Es freut mich zu lesen, dass ich dir zumindest ein wenig Hoffnung und Verständnis schenken konnte.
      Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe auf deinem Weg.
      Melanie

  4. Liebe Melanie!
    Ganz ganz toller und sehr wertvoller Beitrag! Ich hoffe er erreicht viele Menschen, die es gewohnt sind, alles runterzuschlucken und Angst vor einem Neustart haben. Aber auch, um zu erkennen, dass jeder für sein Glück selbstverantwortlich ist.

  5. Mag Euch noch eine meine wahre Geschichte erzählen:

    Isabell/Thomas: „Ich fühle mich als Frau, obwohl ich als Mann geboren wurde … meine größte Freude ist, mit meinen Zeichnungen ‚Lächeln‘ und ‚Liebe‘ zu schenken!“:

    Isabell Hemming / Thomas

    „Dass mein Leben keinem Plan folgen wird wusste ich, seit ich denken kann: Niemand der mir den Weg zeigt – niemand der mir die Richtung weist oder mich auffängt. Es gab keinen Platz, an dem ich zuhause war oder wo ich mich geborgen fühlte.

    Ich, der kleine Thomas, war wie ein Fremder in der Welt, aber auch in seiner eigenen kleinen Welt. Es war ein Weg auf einer sehr hohen Gratwanderung in Angst, Nebel und Sturm … doch der Weg geht weiter und immer weiter – ein Tritt daneben und der Absturz ist unvermeidlich.

    Was mich begleitete war mein Wille, nicht stehenzubleiben und meinen Stern am Himmel sehen zu dürfen. Auf meinem Weg gesellten sich mehr und mehr kleine Engel an meine Seite, trösteten mich und halfen, dass meine verletzte Seele nicht ganz zerfließt. Der Grat auf dem ich ging, wurde von Jahr zu Jahr länger, der Nebel zu meinen Seiten wurde weniger, und der Sturm kam mehr als Rückenwind zu meiner Hilfe. Dennoch gab es kleine Spalten, über die ich springen musste. In meinem Herz tauchte ein großer Graben auf und mir wurde klar, dass ich über diesen springen muss. Hinter diesem Graben war ein seidener Vorhang.

    Springe ich nicht, ist mein Weg zu Ende … wage ich es zu springen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder landen meine Füße auf festem Grund oder sie versinken im tiefsten Morast!

    Am Graben angekommen wurde der Nebel hinter mir wieder undurchdringlich, die Wand der Vergangenheit, es gab kein Zurück. Ein Sprung in die Tiefe war eine traurige Option für mich mit unumkehrbarer Realität oder ein Sprung mit aller Energie in das ungewisse Land hinter dem Vorhang. Mit dem Mut der Verzweiflung bin ich gesprungen, so weit und so hoch ich konnte. Ich landete auf festem Grund. Der Mensch hinter dem Vorhang war ein anderer und dennoch derselbe. Mein Herz schien vor Glück zu bersten – die Mauer, die meine Seele in Dunkelheit verhüllte, bekam Risse und zerbrach.

    Im Spiegel des Wassers erkenne ich einen Menschen, der es wert ist, geliebt zu werden, dessen Narben und Wunden mit Liebe gefüllt sind und der äußerst verschwenderisch seine Umwelt in ein warmes Licht verwandeln kann. Der Stern meiner Sehnsucht leuchtet nun direkt in mir, ist berührbar und hat einen Namen. Er beschenkt sich bedingungslos und bekommt alles ohne Bedingungen zurück.

    Ich – Isabell/Thomas – bin ein transidenter Mensch, Transgender oder was man sonst noch sagen könnte. Ich fühle mich als Frau, obwohl ich als Mann geboren wurde, nicht im falschen Körper, denn ich mag ihn und mich, so wie ich bin. Die kleinen Engel an meiner Seite sind geblieben, und sie haben enorm viele Talente um den Kern meines Lebens gesammelt.

    Die meiste Freude habe ich daran, mit meinen Zeichnungen anderen Menschen ein Lächeln oder einen Becher voll Liebe zu schenken. Beides sind unendliche Quellen im Leben. „Frieda und Fritzi“ zum Beispiel sind Kinder meiner Phantasie, wie alle meine Figuren, zu denen ‚Mäuse‘ und ‚Möpfe‘ gehören. Thomas Alwin Müller und Isabell Hemming sind zwei Personen – mit einem großen Herz!“

  6. Liebe Melanie, was mache ich, wenn ich nicht weinen kann? Wenn ich nur innerlich fühlen kann? Meine Verletzung sitzt tief in mir und ich kann sie nicht hervorbringen……

    • Liebe Jeannine!
      Ich habe dazu einen Blogbeitrag hier auf der Webseite. Gib einfach im Suchfeld „weinen“ ein und du stößt direkt auf diesen.
      vlg, deine Melanie

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