(K)einer liebt mich!

Einer liebt mich – über die Fähigkeit sich selbst zu lieben

2009! Es war ein Sonntag morgen, an dem ich ungewöhnlich früh erwachte. Die Gedanken an die vorangegangene Woche plagten mich so sehr, dass ich keinen Schlaf mehr fand. Dienstag erhielt ich eine Nachricht von Julian, in der er mir offenbarte, dass unsere gemeinsame Zeit endgültig vorbei sei. Mittwochs wurde ich zum wiederholten Mal von meiner Freundin Kirstin versetzt. Donnerstags bei der Arbeit beschwerte sich ein Kunde über mich. Und schlussendlich stellte ich freitags Abend noch fest, dass ich mein Wochenende wegen mangelnden Kontaktanfragen wohl alleine verbringen würde. Und da fragte ich mich:

„Liebe ich mich nicht, weil mich die anderen nicht lieben oder lieben mich die anderen nicht, weil ich mich nicht genug liebe?“

Die darauf folgenden Monaten holte ich diese Frage immer wieder in mein Bewusstsein und kam zur folgender für mich wichtiger Erkenntnis: Die Anderen schätzen und lieben mich immer nur so sehr, wie ich selbst es tue.

Lieb ich mich selbst – so lieben mich auch andere

Wenn wir uns selbst nicht mögen, brauchen wir das erst gar nicht kund zu tun, denn unsere Mitmenschen sehen es uns an. Durch unsere Körpersprache, unsere Stimme und unsere Worte sowie durch unser Verhalten, erkennen sie, in welchem Ausmaß wir uns selbst lieben und achten. Glauben wir also, dass wir klein und nutzlos sind, so werden wir von anderen auch genauso behandelt. Glauben wir hingegen daran, dass wir einzigartig und liebenswert sind und ehrliche Zuneigung sowie bedingungslose Liebe verdienen, so erhalten wir eine dementsprechend positive Resonanz von unseren Mitmenschen.

Sich selbst lieben, macht also Sinn!

Jedoch nicht nur des Feedbacks der anderen wegen, sondern vor allem seiner selbst wegen. Seit ich Selbstliebe wieder aktiv in mein Leben integriert habe, sind die Tage sonniger, ist mein Lachen strahlender und ich spüre die Lebensfreude bis in die Zehenspitzen. Was ich außerdem gelernt habe, ist, dass egal wie voll mein Fass an Selbstliebe gerade ist, es immer Potential gibt, es noch weiter aufzufüllen.

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Und falls auch du deinen Selbstliebestank wiedermal auffüllen möchtest, habe ich dir anbei ein paar Übungen mitgebracht. Wichtig beim Praktizieren ist die kontinuierliche Wiederholung. In der Regel dauert es mindestens 21 Tage bis unser Gehirn neurologische Verbindungen aufgebaut hat und dadurch neue Glaubenssätze in uns verankert werden.

Selbstliebe-Trainingsmethoden

Der Spiegel: Stell dich vor einem Spiegel, sieh dir in die Augen und sage anschließend: „ Dein Name – Ich liebe und akzeptiere mich, genauso wie ich bin“. Diese Aktion wiederholst du am besten mehrmals täglich – laut oder in Gedanken. Weil man im hektischen Alltag auf diese Übung gerne mal vergisst, empfehle ich einen „Denkzettel“. Dieser kann ein Post-it, ein Bild mit Herzchen oder ein Symbol sein, dass du auf deinem Spiegel platzierst.

Liebesbrief: Greif zu Stift und Papier und schreib dir selbst einen Liebesbrief. Gib deiner Liebe Worte, die dich berühren – Worte, die du auch gerne von anderen hören würdest. Der Text sollte nicht zu lange sein, da du ihn ja täglich mindestens einmal lesen solltest. Im Idealfall tust du das abends vor dem Einschlafen oder Morgens nach dem Erwachen, da dein Unterbewusstsein zu diesen Zeiten am aufnahmefähigsten ist.

Kraft der Liebenden: Nutze die Kraft derjenigen Menschen, die dich lieben. Mache dir bewusst, wie viel Liebe dir entgegen gebracht wird und lerne daraus dich selbst immer wieder mit liebevollen Augen zu betrachten.

  • Wer liebt mich?

  • Wer schätzt oder mag mich?

  • Was an mir mögen diese Menschen? Was macht mich liebenswert für sie?

Notiere die Antworten auf ein Blatt Papier und bewahre dieses auf deinem Nachtkästchen auf. Anschließend liest du die Antworten einmal täglich, idealerweise morgens nach dem Erwachen oder Abends vor dem Einschlafen.

Ich wünsche dir viel Freude beim Selbstliebe-Training!

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5 Kommentare

  1. Danke für den guten Artikel!
    SELBSTLIEBE ist einer DER wichtigsten Schlüssel zum GLÜCK!
    Von mir noch dazu… lobe Dich selbst… setze Dich mindestens
    täglich eine Minute lang hin, schliesse die Augen und lobe Dich
    für ALLES was Dir einfällt. Lobe jede gute Tat und jede gute Eigenschaft.
    Wenn Dir nicht genug einfällt, wiederhole einfach das, was Du bereits
    gesagt hast…
    Mögen wir alle immer mehr in die Selbstliebe finden!
    Herzlichst
    Marlen

    • Liebe Marlen!
      Herzlichen Dank für deinen wundervollen Zusatztipp, den ich mir gerne wieder zu Herzen nehme.
      Alles Liebe Melanie

  2. Ich finde auch ganz wichtig, sich von Leuten fern zu halten, die in einem selber nicht das beste zu Tage fördern. Es gibt Leute, die einem beruflich und privat, allerlei Schwächen andichten. Unrat im Fluss vorbei schwimmen lassen. Sich nicht mit Leuten abgeben, die einem die Energie aussaugen, auch das ist Selbstliebe (und Selbstschutz).

    • Lieber Ralf!
      Das klingt durchaus vernünftig. Danke für die Anregung!
      Gerne schreibe ich auch mal einen Beitrag über sogenannte Energieräuber im Alltag. Wird man sich ihrer bewusst, so kann man sich mehr und mehr dafür entscheiden ihre Gegenwart zu meiden und anstatt dessen die Stunden lieber mit Menschen verbringen, die einem wirklich gut tun.

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